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Corona und Investmentstrategie – Meine Strategie für mehr Geld

Viele Menschen hat die aktuelle Krise mit deren Anlagenstrategie ein wenig ins Zweifeln gebracht. Ich bin leider davon nicht ganz ausgenommen. Wobei es für jeden das höchste Gebot darstellen sollte an seiner Handelsstrategie zu halten, kann es in bestimmten Situationen notwendig sein diese zu überdenken.

Wie ist den nun die aktuelle Lage und auf was sollte man sich einstellen?

Nun, diese Frage kann wohl keiner wirklich zielsicher beantworten. Glaubt niemals jemanden der mit Bestimmtheit eine bestimmte optimistische oder auch – typisch für die Crash-Gurus – eine bestimmte negative Entwicklung vorhersagt. Fakt ist nun mal das die Wirtschaftliche-Leistung überall auf der Welt sinkt. Aber das indirekte Ausmaß ist noch nicht bestimmbar, keiner kann beurteilen, ob wir nun für längere Zeit die Weltwirtschaft bremsen. Keiner kann sagen, ob es vielleicht noch eine zweite Corona-Welle gibt. Keiner kann mit Bestimmtheit sagen, ob sich das Konsumverhalten der Menschen nachhaltig ändert.

Aber ein paar Dinge sollte man zu der aktuellen Lage schon wissen:

  • Insbesondere die Schuldenlage der Unternehmen ist aktuell wichtig zu beachten. Ist das Unternehmen bereits weit überschuldet (abhängig von Branche alles ab ca. 70%), dann sollte man sich ein Investment dreimal überlegen.
  • Ist die Branche ein Profiteur oder ein betroffener der Krise. Beispielsweise ist der Technologiesektor weitgehend nicht davon betroffen.
  • Bisherige Zahlen bezüglich, insbesondere Dividendenrendite, sollte man aufgrund der Krise kritisch betrachten.

Wie war meine eigene Lage vor der Krise?

Meine eigene gewachsene Strategie über die letzten Jahre war so aufgelegt, dass ich zu ca. 60% meines Geldes auf Deutsche Nebenwerte gelegt hatte. Ausgewählt nach Susann Levermann Regelwerk, recht ähnlich von der Strategie wie dieses Wikifolio. Weitere 15% sind längerfristig in P2P Plattformen investiert. Dann noch ca. 5% kurzfristig (Bondora Go&Grow) bei P2P Plattformen. Der Rest ist in ETFs, dem Unternehmen wo ich arbeite, normalen Cash oder in Bitcoins/Gold/Fremdwährungen investiert.

Warum habe ich mich für eine recht passive Strategie, wie die von Susan Levermann entschieden? Nun, es ist einerseits eine super Möglichkeit rational Unternehmen zu bewerten, die normalerweise nicht im allgemeinen Fokus sind und es schaltet die Emotionen aus. Insbesondere dieser zweite Punkt ist bei einer Krisensituation immer ein wichtiger Faktor. Auch war die Strategie bisher sehr erfolgreich.

Wie sieht es nun in der Krise aus?

Entwicklung des eigenen Portfolios

Meine erste Maßnahme die ich getroffen habe war es keine Verkäufe mehr durchzuführen. Ich wollte emotionale Entscheidungen – die mir oft genug im Kopf erscheinen – absolut ausschließen, auch war der Markt im März zu labil. Also habe ich bis auf ein Verkauf Anfang März keine weiteren Transaktionen bezüglich meinem Susan Levermann Portfolio unternommen.  Anders sieht es bei den P2P Geldern aus. Ich habe als erste Reaktion alles Geld von Bondora Go&Grow abgezogen und meinem Depot zur Verfügung gestellt. Gleiches habe ich auch mit meinem gesamten offenen Cash gemacht. Ich habe das Geld dann ab Mitte März dazu genutzt mir nach und nach Unternehmen zu kaufen, die ich als extrem runtergeprügelt betrachtet habe (Tanger Factory-Outlet), als extremer Profiteur mit Zukunft (beispielsweise Amazon) sehe und in allgemeine ETFs mit Schwerpunkt Dividenden Aristokraten. Ich wollte ein neues Portfolio Stück für Stück in der Krise aufbauen, dass aus ein drittel ETFs aus Schwellenländer beinhaltet, zu einem drittel aus Profiteure besteht und aus dem letzten Drittel aus souveränen Dividendentitel oder den runtergeprügelten mit viel Potential und hohem Risiko besteht.

Nur halte ich aktuell noch den Großteil meines Cash in meiner Hand. Einerseits glaube ich, dass da noch viel mehr kommen kann, anderseits will ich die Phase dazu nutzen um stärker im Immobilienmarkt einzusteigen. Ich spekuliere in diesem Punkt aktuell auf eine leichte Preiskorrektur nach unten die im Sommer anfängt und für einige Monate anhält, bis der Preis durch das Zentralbankengeld sich recht steil nach oben hin entwickelt. Auch werde ich in diesem Zuge etwas machen, was ich bisher noch nie gemacht habe. Ich werde anfangen zu hebeln. Einerseits natürlich bei den Immobilienerwerb wo es unbedingt notwendig ist, aber was noch viel wichtiger und außergewöhnlicher ist. Ich werde dies auch bei meinem Aktiendepot machen. Dies werde ich aber nur zu einem geringen Teil machen, damit ich einem möglichen Margin-Call weitgehend aus dem Weg gehe. Auch mache ich das nur, weil ich durch Smartbroker ein Kredit von 2,25% bekomme. Ich würde diesen Schritt aber nur den Wenigsten empfehlen, einerseits ist es für die Emotionen schwerer, bei Preisen die sich nach unten entwickeln, und anderseits ist immer die Gefahr für ein Margin-Call vorhanden, falls es zu einem erneuten dramatischen Crash kommt.

Ob meine Strategie aufgeht wird sich zeigen. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich durch diese Strategie für die unterschiedlichen Szenarien gut vorbereitet bin. Einzig und Alleine ein Crash wie wir ihn 1929 hatten, wäre für mein Anlageverhalten ein Desaster. Mal gucken was passiert…

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